Ortsteil Radgendorf
Einen Kilometer abseits der Bundesstraße 99 zwängen sich die kleinen Häuser von Radgendorf in einer Quellmulde um einen Teich. Der Ortsname (von „Radek“) ist ein slawisch-deutscher Mischname und deutet ebenso wie die Dorfanlage, die Flurgröße und Flurform auf den gemeinsamen Landesausbau von Slawen und Deutschen und die Existenz einer vordeutschen Anlage - eines slawischen Rundlings - hin.
Im Jahr 1391 wird der Ort erstmalig erwähnt. Im Jahr 1736 bestand Radgendorf aus 2 Lehngütern,3 Bauerngütern, 3 Gärtner- und 11 Häusleranwesen. Im Jahr 1869 waren es 39 Häusleranwesen, in denen vor allem Weber ansässig waren und an die heute noch die vorhandenen Umgebinde erinnern. Zu den früheren Hauptgebäuden des Ortes gehörten die zwei Lehngüter, der 1727 erbaute Kretscham, das Schulhaus, das Gemeindehaus, das Weinhaus, die Schmiede und das Spritzenhaus. Die um Radgendorf liegenden Quellen schienen früher bedeutender gewesen zu sein, denn schon 1506 ließen die Cölestiner Mönche auf dem Oybin an dem südwestlich von Radgendorf gelegenen Scheidebach einen Teich anlegen, um ein Mühlwerk mit Wasser zu speisen.
Heute ist der mit konstant etwa 130 Einwohnern kleinste Ortsteil ebenso wie die drei anderen mit schnellem VDSL-Internet versorgt. Der im Zentrum ansässige Dorfklub bietet Raum für Geselligkeit und die kleine Dorfgemeinschaft lässt sich zu jeder passenden Gelegenheit einen Grund zum gemeinsamen Feiern für Jung und Alt einfallen.