Ortsteil Eckartsberg
Eckartsberg liegt unmittelbar nordöstlich von Zittau und erstreckt sich über eine Länge von etwa 4,5 Kilometern am Hang des Eckartsbaches von Nordwesten bis Südosten an der Straße entlang. Seine westliche Außengrenze bildet der Eckartsbach. Der Höhenunterschied zwischen den nahe des Baches gelegenen Häusern und den Gutshöfen auf der Anhöhe beträgt etwa 60 m. Nach Urkunden aus den Jahren 1310 und 1315 war das Kloster Marienthal hier begütert und noch 1618 sind klösterliche Besitzansprüche in Eckartsberg Gegenstand eines Rechtsstreites gewesen.
Das inzwischen durchwachsene architektonische Bild des Straßendorfes wird noch weitgehend von großen Hofanlagen und den dazugehörigen, ins Tal hinabführenden ehemaligen Milchwegen geprägt. Gerade diese mächtigen Gutskomplexe sind es auch, die durch ihre Hanglage in der Umgebung weithin sichtbar sind. Neben der repräsentativen I-förmigen Gutsanlage „Zur Sandgrube 12-16“ aus dem 18. Jahrhundert wäre hier vor allem auf den Vierseithof „Geschwister-Scholl-Str. 37" im Ortskern hinzuweisen, weil sich hier die architektonische Entwicklung vom alten Wohnstallhaus mit Umgebinde und langer Oberlaube bis hin zum neuen Wohnstallhaus aus Bruchstein mit einer „modernistischen“ steinernen Umgebinde-Imitation gut ablesen lässt und überdies noch durch die Nebengebäude, den erhaltenen Hofbogen an der Straße und die Reste des alten Hofpflasters mit dem Wassertrog ein besonders anschauliches Bild einer geschlossenen Hofanlage entsteht. Die in den Nachbardörfern schon fast verschwundenen Oberlauben sind in Eckartsberg noch mit insgesamt drei Beispielen vertreten. Von den ältesten Holzbauten stechen vor allem drei ehemalige Umgebindehäuser in der Geschwister-Scholl-Straße und Löbauer Straße ins Auge, alle drei sind Langständerbauten mit gefachhohem Kreuzstrebengefüge im Obergeschoss. Letzte, völlig erhaltene Zeugnisse der Umgebinde-Hauslandschaft, allerdings jüngerer Zeit, sind die Häuser Nr. 6 und 21 auf der Löbauer Straße, beide aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Mitte des 19. Jahrhunderts wird Eckartsberg durch den im Steinbruch unweit des Schleekretschams gefundenen Kugelbasalt bekannt. Der Schleekretscham war bereits 1560 erwähnt und wegen seiner Ortslage zu Ende des 18. Jahrhunderts und zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein für die Umgebung bekannter Gesellschaftsort.
An der Feldstraße ist der vor wenigen Jahren gegründete Heimatverein Eckartsberg im Vierseithof Feldstraße 7 beheimatet. Dauerhafte und wechselnde Ausstellungen zum Leben und Arbeiten in früherer Zeit, Landtechnik, Malerei oder Fotografie sowie gemütliche Kaffeenachmittage im liebevoll gestalteten Hof haben sich in kurzer Zeit zu einem Besuchermagneten auch über die Ortsgrenzen hinaus entwickelt.
Am südlichen Ende von Eckartsberg befindet sich das Industriegebiet „Zittau Nord/Ost“, von dessen Gesamtfläche etwa 20% auf Eckartsberger Flur liegen. In dem gut ausgelasteten Industriegebiet haben in den letzten Jahren mehr als 1.000 Menschen in derzeit 23 Firmen ihren Arbeitsplatz gefunden.